Sonntag, 28. September 2008

Veganer Metal

Bevor ich mich morgen nun endlich auf meine erste Reise verabschiede - nach Nanjing - darf ich Großartiges verkünden: Man befand mich von Seiten der kommunistischen Partei Chinas für würdig, ein Einwohner der Stadt Schanghai zu werden! Das Residence Permit klebt in meinem Pass, und damit ist - nur ein Monat nachdem ich hierher gezogen bin - auch die letzte Formalität erledigt!

Gefeiert wurde dieser Umstand von meiner Seite gebührend: Mit einem langen, musikuntermalten Spaziergang inklusive Liang Mian (= Kalte Nudeln mit Koriander, Chili und Gewürzen) und geeistem Grüntee sowie dem Kauf vierer wunderbarer Bücher. Diese enthalten die 3.000 wichtigsten chinesischen Schriftzeichen. Man mag nun anmerken, diese Investition zahle sich ja fast nicht mehr aus, da für mich ohnehin nur mehr 2.100 Stück zu lernen wären, aber ich bin um Vollständigkeit bemüht.

Doch eigentlich wollte ich mitteilen, dass China zum Glück neben schrägen Dingen wie Massen-Hochzeitsfotos vor Hafenanlagen oder Unterhosen an Baustellenmauern durchaus auch ganz Gewöhnliches zu bieten hat, das uns auf den angenehm vertrauten Boden des Gewohnten zurückholt. So zum Beispiel ein Heavy-Metal-Event für Veganer, dem ich gestern in einem atmosphärischen (= grindigen) Undergroundlokal beiwohnen durfte.

Nun sollte man meinen, eine solche Veranstaltung richtet sich an eine, nun ja, wohldefinierte - und daher zahlenmäßig eher bescheidene - Zielgruppe.

Und so war es auch. Im Prinzip nahmen daran eigentlich nur mein kleines Freundesgrüppchen sowie die Bands selbst Teil. Aber das schmälerte den Spaß keineswegs, im Gegenteil. Ich darf das zum Anlass nehmen, vor meiner kleinen Reise ein paar Event-Fotos zu präsentieren.

Voilà:


Damit man uns nicht nachsagen kann, wir wären nur dort, wo die Musik gut ist: Chua, Mariko, Uli und ein komischer Herr mit Problemhaar in der "Disko Banana", die gottseidank genauso ist, wie der Name befürchten lässt. (Foto: Mariko)

Fünf Freunde lassen sich von chinesischen Heavy-Metal-Veganern bei 100%ig fleischlosem Bier in der "Live Bar" niederschalmeien. Fünf? Ja. Eine versteckt sich hinter der Kamera ...


... aber vergeblich. (Pech, liebe Anna. Und ein deutsches Blog wirst wahrscheinlich eh nicht lesen, hihihi.)

Eine der fünf Kombos, die uns - zugegeben - ganz schön umbliesen.

4 Kommentare:

rudolfottokar hat gesagt…

bam, oida - glückwunsch zur anerkennung als chinese...:-)
übrigens-es fällt auf, dass du dauernd mit einem harem unterwegs bist...;-)
weiters würde mich interessieren, worin sich metal unterscheidet, wenn man ihn vor veganern spielt...
(noch ein grinserl ;-))
übrigens: pass auf - ein taifun kommt nach china!!!
max gut und viel spaß in nanjing!

Anonym hat gesagt…

Werd jetzt nur mehr Chinesa zu dir sagen! :) Viel Spaß beim Trävlln!

ad Veganer-Metal und wie man ihn sich vorzustellen hat: Der is sicher kraft- weil fleischlos. Und hat keine Eier. :D

Anonym hat gesagt…

Das mim Veganer-Metal unterschreib ich, haha...

und das mim Harem wundert mi GOAR NET... *GGG*

ClemmieInChina hat gesagt…

frisch zurück aus nanjing, und schon antworte ich brav :).

@rudolfottokar: man dankt. und der harem ist war irgendwie im dorm inbegriffen *bruhaha*. und wegen des taifuns: keine sorgen - da werden jetzt noch mehrere nach china kommen, denn sept/okt ist taifun-saison :).

@toshi: auch dir ein frisches dankeschön. der veganer-schmäh hat gefetzt *g*. allerdings muss ich festhalten: der hatte durchaus fleisch. und eier. aber das dazu servierte bier war vollkommen fleisch- und eierlos, versprochen!

@nikerl: vielen dank für dein vertrauen ;P *g*