Heute absolvierte ich die erste Hälfte meiner Mid-Term Exams zum Abschluss des Levels B. Das Thema war "Ting Shuo", also "Hören & Sprechen".
Ting: "Huach zua!"
Und so war es auch. Im ersten Teil durften wir uns mannigfaltige Sätze, Kurzdialoge und Kurzgeschichtchen - vorgetragen von unserer Ting Shuo Professorin Ji - anhören, um anschließend Fragen dazu zu beantworten. Anfänglich war das gar nicht so dramatisch, später dann schon eher. Ich hatte ja in früheren Postings bereits der Chinesen Hang zu gutem Gedächtnis bekrittelt - dem das meine so gar nicht gerecht werden mag. Und so war es gar nicht so leicht, einen etwa einminütigen Text, den man zweimal hören durfte, zunächst zu verstehen und sich dann zu merken - um erst anschließend die Fragen dazu gestellt zu bekommen - natürlich auch ohne schriftliche Gedächtnisstütze. Dies war wesentlich anspruchsvoller als erwartet, aber ich glaube, ich habe mich recht gut geschlagen.
Shuo: "Sprich!"
Die Überraschung des Tages war dann der "Shuo"-Teil, also das Sprechen. Denn bisher beeindruckte ich meine Umgebung durch orales Chinesisch vom Typ "Flüssig wie Sahara-Sand" - ein Gestocke, -stammle und -stottere, dass einem das Grausen kommen könnte. Doch trotz durchaus nennenswerter Nervosität, habe ich tatsächlich im zweiminütigen Einzelgespräch mit Ji Laoshi (das heißt übrigens "Lehrerin Ji") flüssig, locker und durchaus relaxed geplaudert. Auf Chinesisch, bitteschön. So richtig echt.
Nun hatte ich Glück und bekam mein Lieblingsthema ("Sprich über dich selbst!") - und wir konnten bereits im voraus fünf Themen vorbereiten. Trotzdem war ich erstaunt, wie gut das lief. Nach immer wiederkehrenden Zweifeln, Rückschlägen und auch Beweisen, wie wenig ich eigentlich noch kann, tut es wirklich gut, zu bemerken, dass ich Fortschritte mache. Denn ein Kurz-Monolog wie der heutige wäre mir noch vor zwei Monaten vollkommen unmöglich gewesen.
Heute lief's gut - aber morgen ist ja auch noch ein Tag
Nun habe ich also jenen Prüfungstag hinter mir, vor dem mir am meisten graute, und er lief unerwartet gut. Vermutlich versage ich dafür morgen, beim "Du Xie" ("Lesen und Schreiben"), wo normalerweise meine Stärke liegt. Aber das ist mir momentan egal - jetzt gönne ich mir erstmal einen Kaffee, der hierzulande leiwanderweise nach Schokolade schmeckt. Zur Belohnung. Wofür auch immer.
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7 Kommentare:
(((: Hurrraaaaaaa! :)))
Ich freu mich mit dir! Trink für mich auch eine Schokofee mit! Ich geh jetz hackln.
impati(ens)
S.-
ja! trinken wir alle schokokaffee auf den clemi! yeah, das hast du gut gemacht!!!
wow, heut hab ich ein tolles captcha: PROVE - wenn das mal kein zeichen ist ;)))
habt vielen dankeschön, ich freu mich auch :))).
und ganz im flüsterton: (der kaffee in österreich ist viiiiel besser ;)
Hmmm, ich rühr hier Trinkschokolade in den Kaffee, und in China gibts ihn gleich so? Unfair ist das!
Gratuliere zum erfolgreichen ersten Prüfungstag - ich hoffe, deine Lehrer sehen das so wie du. Für morgen drücke ich dir die Daumen (in Erwartung einer weiteren Schilderung in dieser Form).
Mein Captcha macht mir allerdings Sorgen: downesse. Ob man sowas überhaupt verwenden darf? (und das Selbstregulativ hat zugeschlagen - ich hab vor lauter downesse vergessen, das Wort einzugeben, und hab jetzt hanchoo bekommen - hat das auf Chinesisch eine Bedeutung?)
1. glückwunsch;-)
2. du packst das schon!!!
(ein chineser is auch nur a mensch...)
3. zum thema captcha: implad...
(ich verbitte mir anspielungen auf meinen bauch...wobei das harte p eh einen gewissen schutz bietet.)
In Bezug auf Mathildas Captcha vermute ich, es handelt sich bei hanchoo um jenen Vorgang, wenn man sich, vom Nasenkitzeln unversehens überwältigt, in die winterliche Fingerbekleidung niest.
Nochmals danke für das viele Daumendrücken - dürfte gewirkt haben. Kurzinfo folgt sofort im offiziellen Teil ;).
Und Hanchoo könnte tatsächlich Chinesisch sein (in Englischer Transkription) ... die Bedeutung wäre z.B. "chinesischer Platz". Schön, nicht? ;)
Sticalth!
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