Sonntag, 22. März 2009

Was brachte das Wochenende?

Ich stellte fest, dass meine Postings von zunehmender Bedeutung sind. Oder zumindest trifft das auf die Anlässe, die mich zum Posten bewegen, zu. War ich zu Anfang meines China-Aufenthalts noch der Meinung, Ereignisse wie Sonnenauf- oder -untergänge oder das Putzen des Küchenkastels mit der Menschheit teilen zu müssen, ist mittlerweile schon mindestens eine China-Durchquerung notwendig, um mich ans Keyboard zu bringen.

Dies ist würdig und recht, denn ich kann ja nicht ein ganzes Jahr lang davon beeindruckt sein, dass es hierzulande viele Autos gibt und die Küchen in Studentenheimen oftmals evolutionär weiterentwickelt sind als deren Benützer. Ich stellte aber fest, dass dadurch das Menschliche ein wenig zu kurz kommt.

Daher heute ein kurzes, ebenso menschliches wie sinnloses Posting.

Ich war nämlich am Samstag mit ein paar Klassenkollegen in der Innenstadt essen, und genoss dort unter anderem folgendes gar köstliches Mahl:



"The tea tree mushroom explodes the ricefield eel willow tree", was zumindest in der Übersetzung einen gewissen Atomkrieg-Charme aufkommen lässt, aber trotzdem hervorragend mundete.


Danach ging es weiter in das "Yin Yang" - die älteste Bar Shanghais.

Dort stellten Namhee (Korea-Neuseeland), Takaaki (Japan) und Henry (Hong Kong-Kanada) zur gemeinsamen Überraschung fest, dass man mit einem elektronischen Wörterbuch nicht telefonieren kann.

Dann begann es zu donnern, zu blitzen und der Himmel öffnete seine Pforten (= es schiffte). Also riefen wir ein Taxi für den Heimweg, was in Shanghai bei Regen eine echte Herausforderung ist, da dann etwa 15 Millionen Mit-Chinesen simultan auf die gleiche großartige Idee kommen.

Wir schafften es, indem wir einfach vier Mann + eine Frau in ein Taxi komprimierten. Mihee verbirgt schüchtern ihr Antlitz unter dem Mantel (links im Bild) und wurde dafür von mir durch die Veröffentlichung des obigen Killer-Bildes bestraft (hihi). Joe neben ihr ist Henrys Zimmerkollege, der sich zu späterer Stunde zu uns gesellte und dafür sorgte, dass eben erwähnter Henry fast bei der Taxitüre hinausgequetscht wurde, wie auf diesem Foto eindrucksvoll ersichtlich.

Ganz nebenbei habe ich dieses Wochenende noch eine Privatparty mir völlig unbekannter junger Menschen besucht, sehr viele Vokabel gelernt, die Wohnung geputzt, mein Handy aufgeladen und in Vorbereitung auf meine große Reise viele Unterhosen gekauft, verbrachte also geruhsame Tage, die ich hiermit mit Euch geteilt habe. Schönen Wochenbeginn allerseits!

4 Kommentare:

_mathilda_ hat gesagt…

Die evolutionären Kastln und deren Bedeutung sind mindestens so wichtig wie die Unterhosen - ich finde deine Themenwahl gelungen. Spaß scheinst auch noch zu haben, du lernst was - was begehrt dein Herz mehr?

rudolfottokar hat gesagt…

schön, dass du spaß hast!
dafür waren wir im lainzer tiergarten wandern und nachher in laa am wald essen. gepfiffen hats hier auch, geschifft nicht.
und gutes reisevorbereiten.
tonnent - kann ich nur sagen.

Anonym hat gesagt…

Tja, Nichtigkeiten sind eben sehr subjektiv. So freut man sich hierzulande sehr, zu erfahren, dass du noch shoppst. Ich shoppe, also bin ich. Und dass dein Leben nicht einsam vonstatten geht. Schön!

ClemmieInChina hat gesagt…

Na sowas. Man freut sich allgemein mit mir über solchen Käse. Werde also als nächstes meine Einkaufsliste posten ]:). Aber Scherzerl ... in Wirklichkeit ist das ja nur ein Ablenkungsmanöver, damit keiner auf die Idee kommt, ein prozentuelles Verhältnis Reisepostings/Studiumsposting aufzustellen. Das würde vielleicht mein strebsames Image untergraben, und das wollen wir doch alle nicht.

*naervell* - die französisch-gehobene Variante, jemandem gehörig auf den Sack zu gehen ]:D