Montag, 13. Juli 2009

Shanghai brät

... doch ich lass mich nicht braten. Hier hat's laut Wetterbericht 36°, aber anfühlen tut sich's dank der Schwüle (ebenfalls laut Wetterbericht) wie 43°.

Was sagt uns das?

Nun - wer mich kennt, weiß: Kaum erhebt sich des Thermometers Quecksilber zögerlich-sanft über die 20°-Grad-Grenze, verwandle ich mich spontan in eine beeindruckende Springbrunnen-Persiflage und kenne kaum noch andere Gesprächsthemen als die UNÄRTRÄÄÄÄÄGLICHÄÄÄÄ HITZÄÄÄÄÄÄ.

Na, könnts Euch vorstellen, wie's mir hier zurzeit geht.

Was also tun?

Ganz einfach: Ich trof vorgestern in einem Restaurant zwei Studenten aus Guizhou. Das ist eine Provinz, die nicht besucht zu haben mir ohnehin schon seit längerem sehr Leid tat. (Dieses gschissene Land ist einfach zu groß.) Und dann besitzen die zwei auch noch die Unverfrorenheit, mich nicht früher kennengelernt und mir erzählt zu haben, dass Guizhou auf einem Hochplateau liegt und daher sehr angenehme Sommer ihr (sein?) Eigen nennt!

Wir haben dann noch sehr nett dahingeplaudert, und wie üblich musste ich fest versprechen, falls es mich mal nach Guizhou zieht, mich unbedingt zu melden. Dann bin ich rausgegangen aus dem klimatisierten Raum. Und als mich da draußen wieder einmal die Hitzekeule mit einem fröhlichen Frontalschlag ins Gesicht begrüßte, war ich nur mehr eines benommenen Gedanken fähig: "Ich muss weg!"

Woraufhin ich gleich ein Ticket nach Guizhou gebucht habe, wo ich demgemäß morgen hinfliegen werde. Ist eine hochinteressante Gegend mit atemberaubender Landschaft, unzähligen Dörfern ethnischer Minderheiten - und angeblich vom Tourismus noch so gut wie unberührt.

Ich bleibe dort nur vier Tage, werde aber zweifelsohne wieder einmal einen Weg finden, alles, was ich nicht kaputt mache, auf andere Weise kreativ falsch anzupacken - und falls dem tatsächlich so ist, werde ich danach darüber berichten. Falls nicht, dann nicht.

Kaum war das Ticket gebucht habe ich jedenfalls festgestellt, dass es dort unten gerade ungewöhnlicherweise mit jedem Tag heißer wird und außerdem ein Taifun in der Gegend herumbläst.

Ideale Voraussetzungen für einen gelungenen Urlaub also - man darf gespannt sein.

7 Kommentare:

_mathilda_ hat gesagt…

Ach, du standest also Pate für die AXE-Deo-Werbung? Ich verstehe...

Ich wünsche halbwegs kühle, erlebnisreiche Tage in der entfernten Provinz und harre deines Berichts.

rudolfottokar hat gesagt…

übrigens - ein erdbeben war dort in der gegend auch vor kurzem...
trotzdem viel spaß!

Etosha hat gesagt…

Wie ich dich kenn, hats in Guizhou schlagartig ab dem Zeitpunkt deiner Ankunft eine Jahrhunderthitz - begleitet von dichtem Nebel. Trotzdem viel Spaß! ;)

Anonym hat gesagt…

Liebster Clemens, Hauptsache, bei uns hat's ca. 33 Grad... schwül ist's allerdings jetzt nimmer, das war noch letzte Woche so, hat aber aufgehört ;-) :-P - dafür hamma immer wieder kurze Kältewellen, hahaha - also - ab in die Heimat, Oida!!! *lach*

Anonym hat gesagt…

P.S.: Zu früh posaunt, seit gestern ist's drückend schwül... bei ca. 34 Grad :-)

ClemmieInChina hat gesagt…

@mathilda: ja. sie haben nur die schweißmenge etwas reduziert.

@rudolfottokar: ach DESWEGEN hatten die häuser so einen charmanten grunge-look ...

@etosha: s. heutiges posting. jahrunderthitze war's keine, aber immerhin die größte hitze seit fünf jahren.

@nikerl: das komische ist, wenn's hier nur 34° hat, fühlt sich's immer noch viel, viel heißer an als ich es in wien je erlebt habe. und gestern hatte es über 40°. kannst dir vorstellen ...

Anonym hat gesagt…

Kann ich. Hier hat's 37. Ich glaub heißer geht eh nimmer... *lach*

"nebrat" - da steckt "brat" drin, an wenn das nicht passt... :-P