Dienstag, 21. Juli 2009

Das Wetter

Hallo, ich bin's: euer Wettergott.

Unbescheidene Begrüßung oder Einleitung zu einer Litanei darüber, wie sehr ich nicht vom Wetterpech verfolgt bin?

Letzteres.

Ich weiß, ich weiß, das ist nicht sehr originell, und jeder teilt das Gefühl, da oben im Himmel säße irgendsoein sadistisches Schwein, das jedem Erdenbürger maßgeschneidertes Dreckwetter schickt, wenn man es am wenigsten braucht.

Aber ich brachte Regen in die Rub-al-Khali - zum ersten Mal seit 5 Jahren (laut Aussage der Einheimischen). Ich darf das.

Also.

Ich war ja in Guizhou. Für vier Tage. Das war ein wirklich herrlicher Aufenthalt: die Landschaft überwältigend, die Hauptstadt Guiyang einmalig schön mitten in tropisch bewaldeten Bergen gelegen, mit aufregender Architektur und von ganz eigenem, südostasiatischem Flair, köstlich-scharfes Essen, freundliche Menschen und praktisch keine Touristen. Perfekt. Nur das, weswegen ich hingeflogen bin ... das Wetter nämlich ... naja, Hitzewelle halt. Dauer: exakt vier Tage. Beginn: am Tag meiner Ankunft, Ende: am Tag nach meinem Abflug. Temperatur: 31° - 32° (wo es sonst 25° hat). Allerdings rege ich mich da gar nicht auf, denn im Vergleich zu Shanghai war das wirklich geradezu frühlingshaft. (Gestern haben wir endlich die 40°-Marke durchschlagen. Gefühlte 46° laut Wetterbericht.)

Worüber ich mich aber schon aufrege: Seit drei Wochen haben wir in Shanghai ununterbrochenen Sonnenschein. Ohne von einem Wölklein gestört zu werden - geschweige denn von kühlendem Regen - knallt die Sonne von einem erbarmungslos blauem Himmel, während ich unentwegt röchelnd nur meine Hände gen Himmel recken und Gott um eine schattenspendende Wolke bitten konnte.

Doch Gott ist sowohl gnädig, als auch beweist er Sinn für Humor: Er sandte mir die gewünschte Wolke. Und noch ganz, ganz viele andere gratis mit dazu. Und überhaupt gleich ein ganzes Gewitter inklusive wolkenbruchartige Regenfälle, Blitz, Donner und Sturm.

Und wann tat er das?

Heute. Am Tag der totalen Sonnenfinsternis.

So ward es dunkel, nach fünf Minuten wieder hell - und ich sowie die Millionen anderen Finsternisbeobachter (die teilweise noch viel ärmer sind, weil extra nach China gereist) sahen von der Sonne original gar nichts. Dafür sehr viel Regen.

Aber ab morgen ist sie ja eh wieder zurück, die Sonne. Inklusive Hitze.

Amen.

4 Kommentare:

Etosha hat gesagt…

Mein Beileid. :( Ich hab ihn wirklich noch eindringlich angerufen für dich, den Wettergott. Aber "Heast Oida, Foigendes!" scheint der chinesische Wettergott nicht zu verstehen. Ein Auslandsaufenthalt täte dem auch mal gut!

_mathilda_ hat gesagt…

Mah, du hast das Glück wirklich gepachtet. Ich will gar nicht wissen, was über Österreich hereinbricht, wenn du den Boden dieses schönen Landes wieder betrittst. Sollte ich mich auf Sonnencreme oder Regenschirm gefasst machen? ;)

Das mit der SoFi ist natürlich doppelt doof - da bist mal vor Ort, und dann zickt das Wetter. Ich frag mich nur, wie du den Wettergott so verärgert hast...

rudolfottokar hat gesagt…

na, wenigstens bist du dir treu geblieben... ;-)

(binhectr is gut)

Anonym hat gesagt…

Fantastisch... typisch Clemi. Hmmmmmmmm... mach dir nix draus - sowas passiert uns allen, glaub mir - hat nix mit dir zu tun... :-P - Busserl!!!