Reise zum südlichsten Punkt
Am 27. Dezember ging es mit dem Zug weiter in die kleine Küstenstadt Beihai, gelegen auf einer Halbinsel am Golf von Tongking – weiter südlich kommt man in Guangxi nicht mehr. Bei der Fahrt hat alles geklappt, nur nebelig war es und es dauerregnete den ganzen Tag, so dass sich wie erwartet das Landschaftserlebnis auf etwa 100 Meter links und rechts vom Bahndamm erstreckte.
Bei der Ankunft in Beihai empfangen mich gleich zwei alte Bekannte: der strömende Regen und die Panik. Denn was ich aus dem Bahnhof kommend sehe, ist nicht ermutigend: Ich stehe so richtig schön im Nirgendwo, vor mir eine scheinbar endlose, offene, riesige und sensationell hässliche Straße. Das ist Beihai?
Mit Psing zum Hotel
Doch mittlerweile kann mich so etwas nicht mehr entmutigen. Im Bahnhofshotel kaufe ich eine Straßenkarte, identifiziere eine Buslinie, die in die Stadt führt, und steige einfach einmal ein.
Im Bus erklärt mich ein ausgesprochen freundlicher, wenn auch recht rustikaler, Herr mit großem Bambusstab in der Hand und immerhin drei Zähnen im Mund sofort zu seinem besten Freund. Er kommt aus Xi’an (etwa 2.000 km weiter nördlich) und ist stolzer Besitzer eines ganz eigentümlichen Dialekts – immer wieder sagt er zu mir etwas, das wie „Psing“ klingt. Eine Silbe, die es im Mandarin-Chinesisch nicht einmal gibt. Eine Frechheit.
Er will mir, soweit ich verstehe, unbedingt einen Ort zeigen, wo es viele billige Hotels gibt. Als ich dann aber bei der Fahrt durch die – zum Glück sehr einladende – Innenstadt ein paar nette kleine Pensionen erspähe, verabschiede ich mich unhöflicherweise spontan – sehr zum Amüsement der anderen Fahrgäste, die meinen neuen Freund wie mir scheint etwas hämisch angrinsen.
Die Stadt strotzt – wie ich schnell herausfinde – nur so vor Pensionen, und ich spaziere einfach in die erstbeste hinein. Die ist auch ein ziemlicher Volltreffer. Um 10 Euro pro Nacht bin ich nun mitten im Zentrum, habe ein geradezu klinisch sauberes, großes und schönes Zimmer mit Bad, in dem es alles gibt, was man braucht – mit Ausnahme einer Heizung. In der Nacht wird da bei 15 Grad Innentemperatur das Duschen zum Kneipp-Erlebnis.
Ein Abend am schwarzen Meer
Beim ersten längeren Erkundungsspaziergang falle ich als weit und breit einziger Ausländer so sehr auf wie nie – kaum jemand, der sich nicht erstaunt nach mir umdreht. Doch wieder geht ein Traum in Erfüllung: Ich sehe zum ersten Mal das chinesische Meer! Naja … zumindest bin ich zum ersten Mal am chinesischen Meer. Denn es ist schon dunkel, und vor mir liegt nur brackig riechende Schwärze. Aber die Hafengegend ist trotzdem interessant – überall liegen uralte Schiffe, um mich herum unerwartet koloniale Architektur, und in kleinen Zimmern direkt am Kai sortieren Fischer ihren Fang.
Abendessen gibt es dann in einem chinesischen Fast-Food-Lokal – einmal etwas völlig anderes: Fisch mit Rindfleisch auf Reis, dazu eine Hühnersuppe und warmer Salat, außerdem eine Art Orangenschalensaft mit Eis. Dazu bekomme ich – warum auch immer – zum ersten Mal seit vier Monaten westliches Besteck. Ich bemerke, dass ich damit gar nicht mehr richtig umgehen kann.
Als ich leicht genervt im strömenden Regen herumbummle, überlege ich, dass ich es doch recht weit gebracht habe. Von jemandem, für den es noch vor drei Jahren undenkbar gewesen wäre, auch nur einen Tag nach Leoben zu fahren ohne lange vorauszuplanen, zu dem, was ich gerade tue: spontan in einem unbekannten Teil Chinas mit Bus und Zug herumtrampen und in kleinen Städten ohne Plan und Ziel Sehenswertes suchen. Damit bin ich wohl zumindest auf halbem Weg zwischen echtem Abenteurer und Cluburlauber angelangt. Und da fühle ich mich eigentlich auch ganz wohl.
Satisfaction in der chinesischen Almhütte
Am Abend finde ich durch Zufall eine richtige Nightlife-Straße. Mindestens fünfzehn verschiedene Bars gibt es dort, für jeden Geschmack etwas. Ich entscheide mich für die „Music Bar“, deren Inneres ein wenig an eine österreichische Bauernstube erinnert, mit viel Holz und Schnitzereien.
Was nicht so recht in die Almromantik passen will, sind jene zwei junge Chinesen mit Keyboard und E-Gitarre, die den Gästen verschiedenste recht rockige Nummern um die Ohren hauen. Gerne auch Cover-Versionen bekannter westlicher Hits, vorwiegend von den Rolling Stones – allerdings auf Chinesisch. „Satisfaction“ in starkem Guangxi-Dialekt fetzt ganz schön und ist eine willkommene Abwechslung zu den üblichen, süßlichen Taiwan-Pop-Sülznummern Marke „Hansi Hinterseer auf Chinesisch“.
Krabben am Silberstrand
Als ich am nächsten Tag die Zimmervorhänge beiseite ziehe, begrüßt mich zu meiner Begeisterung wieder der Regen. Inspiriert von diesem Anblick, kaufe ich um teures Geld ein Ticket zur Underwater-World, dem lokalen – überdachten – Aquarium. Kaum ist das erledigt, stoppt umgehend der Regen - zum ersten Mal seit 36 Stunden. „Häckerln kannst wen anderen“, blasphemiere ich gedanklich zum Wettergott hinauf und lasse kurzerhand mein Ticket verfallen, um rasch mit dem Bus zum berühmten Silberstrand zu fahren, der ein paar Kilometer weit vom Stadtzentrum entfernt im Süden der Halbinsel liegt.
Dort ist es herrlich: Dünen, Palmen, ein endloser, breiter Sandstrand – überzogen mit Millionen winziger Krabben, die dicht an dicht vor ihren Löchern sitzen und kleine Kugeln aus Sand formen. Vermutend, bald Zeuge der weltgrößten Krustentier-Schlammballschlacht zu werden, stelle ich fest, dass die Tierchen im Erschreckensfalle blitzschnell in ihren Löcher verschwinden. Empirisch finde ich weiters heraus, dass sie mit sehr herziger Verwirrung reagieren, wenn ein böser Mensch ebendiese Löcher vor der Flucht ein wenig mit Sand bedeckt.
Als ich gerade einem der Tierchen beim Kugerlmachen zuschaue (meine Lieblingsbeschäftigung, gleich nach dem Beobachten von Farbetrocknen oder Graswachsen), setzt mir plötzlich eine ältere Dame ein solches Winz-Kräbblein auf die Hand. Keine Ahnung, wie sie das flinke Ding gefangen hat, aber da sitzt es nun, blickt nach links, blickt nach rechts, schaut zu mir rauf … und stürzt sich daraufhin sofort von meiner Hand ins Verderben hinunter. Da soll man ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen.
Meine drei asiatischen Omas
In Beihai ist es mir nun endgültig unmöglich, irgendwo für längere Zeit alleine zu bleiben. Als ich mich einsam in einer kleinen, verfallenen Strandhütte mit einem Topf Fertignudeln hinsetze (für die mir die „Hausherrin“ extra in einer Pfanne Wasser erhitzt), gesellen sich sofort drei ältere Damen zu mir. Ein Gespräch entspinnt sich, im Zuge dessen ich erfahre, dass sie Volksschullehrerinnen aus Chengdu sind (wo mich meine nächste Reise hinführen wird).
Offenbar aufgrund ihrer pädagogischen Ausbildung sprechen sie mit mir sehr langsam und deutlich, so dass ich das meiste auch tatsächlich verstehe. Außerdem fühle ich mich ein bisschen, als hätte ich meine Oma in dreifacher asiatischer Ausführung getroffen: Abwechselnd ermahnen sie mich streng, mich wärmer anzuziehen (denn ich trage wegen der Schwüle nur ein T-Shirt) und vor allem schneller zu essen, damit meine Nudeln nicht kalt werden. Mit großem Erstaunen bemerke ich plötzlich, dass ich gar nicht mehr realisiere, gerade mit Chinesen zu sprechen. Alles fühlt sich völlig gleich an wie in Wien – die Reaktionen der alten Damen, ihre Art etwas zu sagen, ihre Mimik, der Humor, einfach alles. Da wird mir erst richtig klar, dass jener „herzige“ Eindruck, den Chinesen auf uns Österreicher manchmal machen und über den man sich gerne lustig macht, nur vom Akzent und von Verlegenheitsreaktionen aufgrund fehlenden Sprachverständnisses herrührt, und nicht so sehr von einer anderen Mentalität. Wenn man sich mit Chinesen in ihrer eigenen Sprache unterhält, wirken sie plötzlich wie jeder dahergelaufene Wiener – und höchstens man selbst ist auf einmal „herzig“ und seltsam.
Da hat er sich also versteckt: ein alter Bekannter im Bus
Ich bummle noch ein wenig die vereinsamte Promenade mit ihren tropischen Pflanzen, den Souvenirshops und den endlosen Hotelfronten entlang, die mich abwechselnd an die englische, griechische, italienische und französische Küste erinnert – natürlich immer mit chinesischem Flair – und da der Regen wieder einsetzt, entschließe ich mich, mit dem Bus rasch zurück zum Aquarium zu fahren und vielleicht doch noch mein Ticket zu gebrauchen.
Früher hätte ich in einer solch fremden Umgebung wohl dreimal gecheckt, ob ich an der richtigen Station warte und ob mich der Bus auch wirklich, wirklich, wirklich dorthin bringt, wo ich hin möchte. Jetzt bin ich ja schon sooo lässig, und besteige folglich mit Verve Bus Nr. 1 – was völlig falsch ist. Dieser Bus, wie ich in bester Learning-by-doing-Manier herausfinde, bringt mich weit hinaus aus Beihai, zu irgendeiner abgelegenen Dorfschule. Ich frage daraufhin den Busfahrer („Bist Du Amerikaner oder Italiener?“ – „Ich komme aus Österreich.“ - „Ah! Sound of Music!“), wie ich wieder zurück in die Stadt käme, und er bringt mich daraufhin noch ein Stückchen weiter zur richtigen Station mitten in der ärgsten Pampa. Nach kurzer Wartezeit kommt der richtige Bus – und in ihm entdecke ich Erstaunliches: ein westliches Gesicht! Kein besonders gelungenes Exemplar eines solchen, aber immerhin. In einer derartigen Umgebung entwickelt sich da ganz automatisch ein Gespräch. Mein Gegenüber ist ein mittelalterlicher, stattlicher Mann, kommt aus Cleveland, Ohio, und heißt Richard. Ich vermute allerdings, das ist ein Deckname, denn es handelt sich hierbei ganz eindeutig um den offenbar wieder gesundeten Koarl.
Koarl erzählt mir, er lebe seit drei Jahren mit seinem chinesischen Girlfriend in Beihai (Foto hat er dabei), unterrichtet an der Schule Englisch und spricht – wie ich mit Erstaunen bemerke – praktisch kein Chinesisch. Das hält ihn allerdings nicht davon ab, unverzüglich mit einer hübschen, ungefähr zwanzig Jahre jüngeren Fahrgästin anzubandeln, der er mit einer Handbewegung bedeutet, sich doch neben ihn zu setzen. Er lehnt sich dabei auch vor und fragt – natürlich nicht auf Chinesisch – ob sie denn Englisch spräche. Aus ihrer verlegenen Reaktion wird offensichtlich, dass sie dies nicht tut, daher übersetze ich seine Frage ins Chinesische. Koarl ist ob der direkten Konfrontation mit der Tatsache, dass man auch als Westler ein bisschen Chinesisch sprechen kann, anscheinend etwas düpiert, jedenfalls redet er plötzlich nicht mehr so viel mit mir. Macht nichts – wenn er das nächste Mal drei Jahre lang in einem fremden Land lebt, wo ein Girlfriend zu Hause auf ihn wartet, lernt er ja ab jetzt vielleicht zumindest genügend Vokabel, um erfolgreich anzubandeln.
Koarl ist allerdings auch durchaus nützlich. Denn von ihm erfahre ich, dass gerade die Regenzeit begonnen hat und dass es ab jetzt wochenlang schütten wird. Großartig. Es geht doch nichts über einen wohlvorbereiteten Trip in die Tropen. Und mein Aquarium-Ticket ist auch verfallen.
Schlüsselsprache
Der 29. Dezember ist dann ein großartiger Tag. Noch nie habe ich so viel mit fremden Menschen geplaudert wie heute. Seien es Kellnerinnen, Buschauffeure oder zufällig am Nebentisch sitzende Angestellte der Arzneimittelbranche – alle plaudern sie mit mir auf Teufel-komm-raus. Und ich bemerke mit großer Faszination, dass sich mein Chinesisch in dieser einen Woche einen Riesenschritt weiterentwickelt hat. Zum ersten Mal verstehe ich tatsächlich, was mich die Menschen fragen und kann dann zumeist auch in halbwegs ganzen Sätzen antworten. Der Dialekt hier kommt mir zwar entgegen – alles ist diesbezüglich besser als Shanghai – aber es ist nicht nur das. Dadurch, dass ich ununterbrochen in Situationen gelange, in denen ich reden muss, verliere ich die Scheu davor – was Wunder zu wirken scheint. Ich genieße das jedenfalls sehr, denn ich spüre richtig, wie man die Seele und Kultur eines Landes ausschließlich in der lokalen Sprache unverfälscht erleben kann. Soviel also zu meinen Reiseplänen in afrikanische Länder. Mist.
Reise ins Unbekannte
Übrigens glaube ich, ich schaffe heute noch einen Schritt weiter weg vom Cluburlaub. Denn am Vormittag lasse ich mich von einem Taxi bis an den äußersten Zipfel jener Halbinsel bringen, auf der Beihai liegt. Auf meiner praktischen Landkarte hatte ich nämlich gesehen, dass es dort einen großen Wald gibt, mit ein paar Bergen und offenbar auch Steilküsten und Stränden.
Was ich an chinesischen Landkarten weniger schätze, ist das vollkommene Fehlen eines Maßstabs. Das Taxi fährt dann auch irgendwie erstaunlich lang, in eine wirklich abgelegene Gegend. Andere Taxis gibt's dort jedenfalls keine. Doch auf meine Frage hin erklärt mir die Taxifahrerin (netterweise etwa dreimal, bis ich es verstehe), dass von hier alle halben Stunden bis 18.30 der Bus Linie 6 fährt. Sollte mein Chinesisch allerdings doch noch nicht so grandios sein, wie ich bis gerade eben dachte, und sie hat mir in Wirklichkeit offenbart, dass der nächste Bus in einem halben Jahr im sechsten Monat fahren würde … na, dann gibt’s da immer noch diesen Herren da drüben vor dem verfallenen Wellblech-Schuppen, der offenbar ein Motorrad besitzt.
Recht entspannt krabbele ich dann also auf Strand und Felsen herum. Außer mir gibt es hier nur ein paar Fischer, einige wenige andere Spaziergänger – und natürlich keine Touristen. Der Strand und die Steilküste sind spektakulär – und am tollsten ist, dass ich von dort auch direkt in die Hügel gelangen kann und folglich mitten hinein in den subtropischen Wald. Da wandere ich natürlich gleich darauf los. Als mir allerdings bewusst wird, dass die Wege völlig unmarkiert sind, wandelt sich meine Wanderung in einen Spaziergang, was den Spaß nicht mindert.
Der Rückweg klappt ganz gut, auch wenn es hier am Land keine Stationen mehr gibt, sondern die wenigen Fahrgäste offenbar wissen, wo der Bus hält. Ich allerdings nicht - also marschiere ich halt einfach einmal drauflos und warte, bis mir der Bus entgegen kommt. Als ich dem Fahrer freundlich zuwinke, bleibt er gleich stehen und nimmt mich mit. Plaudernd fahren wir einige Runden durch die hiesigen Kaffs, und eine halbe Stunde später bin ich wieder in Beihai. Der Bus bietet nur etwa zehn Fahrgästen Platz und wirkt, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Außer mir, dem Fahrer und einer Schaffnerin fahren nur noch drei Bäuerinnen mit. Als ich aussteige, winken sie mir alle nach.
... oder ich schreibe auf herkömmliche Art - wie hier kurz vor dem Treffen mit meinen asiatischen Omas. Soviel also zum Aktualitätsbeweis meiner Berichte. Zur Sache. Beihai.
Da fliegt man 2.000 Kilometer in eine ferne Provinz, fährt 200 Kilometer mit dem Zug in ein abgelegenes Örtchen - und dann schaut's da aus wie am St. Pöltener Hauptplatz.
Zum Glück gibt's da noch die Hintergasseln. Die sind zwar auch teilweise kolonial-französisch (wir sind ja nahe der vietnamesischen Grenze), aber das Flair ist ein ganz anderes. Und ja: China kann auch menschenleer sein.
Jetzt wird's richtig chinesisch: das Frühlingsfest nähert sich, und da ist jede Haustüre bereits mit den "Duilian" - den doppelten Sinnsprüchen - und anderem Traditionellen geschmückt.
Mein erster Anblick des chinesischen Meeres: Fischerbötlein an der Nordküste von Beihai.
Und das ist der Silberstrand. Notfalls könnte man Chinas Menschenmassen da noch hinstopfen.
Allerdings muss man sich dann eine Alternativlösung für die kleinen Krabben ausdenken, die dort bereits flächendeckend ihre Kugerln machen. (Größe des Tierchens übrigens etwa 1 cm)
Die Natur ist in Beihai überhaupt sehr originell - auch wenn Bruder Baum dort unten nicht zwingend zum Umarmen einlädt.
Clemens fährt wieder einmal Bus. Und so schaut's dann dort aus, wo er auf den RICHTIGEN Bus warten muss. (Dafür hätte ich ohne diese Fehlfahrt Koarl nicht wiedergetroffen.)
Der äußerste Westzipfel der Beihai-Halbinsel steht nun wirklich in keinem Reiseführer mehr. Dabei ist er toll. (Wenn man erstmal hinkommt.)
Die Fischer vertrauen dort jedenfalls noch traditionellen Fangmethoden. (Und ihrem Gleichgewicht.)
Direkt neben der Küste: der subtropische Regenwald. Falls es sowas überhaupt gibt. Jedenfalls war's Wald, der hat tropisch ausgeschaut, und geregnet hat's auch.
Und mittendrin, ganz hoch oben über dem Meer, plötzlich eine Plattform mit einem Boot drauf. Hach, das lädt zu manch' keckem Schabernack ein. (rudolfottokar: Das Zeigen ist extra für Dich und Deine Gattin.)
Beim Versuch, von dort draußen wieder zurück nach Beihai zu kommen, stieß ich zwar zunächst nicht auf die erhoffte Busstation, dafür aber auf eine wirklich originelle Werft. In Handarbeit werden dort liebevoll ziemlich schöne Schiffe zusammengebaut. Jetzt brauchen die nur noch ein Meer dafür zu graben.
Der freundliche Busfahrer klaubt mich dann mitten in der Botanik auf und bringt mich zurück. Durch das Fenster sichtbar sind die anderen Fahrgäste und die Schaffnerin.
9 Kommentare:
ich sag bloß: na servas... ;-) - alles gute im neuen jahr, alter schwede!!! :-)
super...
und danke für das zeigefoto!
(war eh schon zeit...)
(dazu passt "unses" hervorragend)
Boah, puh, ääääh, ja, viel Text ;) Wegen der Krabbenflucht mach dir mal keine Gedanken. Das ist deren patentiertes Gesicht ;). Außerdem haben die halt nur Sand im Schädl, da ist nix mit neue Bekanntschaften schließen. Kann nicht jeder so weltoffen und entwicklungswillig sein wie du.
Das Ganze klingt wirklich nach Abenteuer, was du da machst - find ich halt. Ich hab zwar das Planen auch nach und nach bisschen abgeschafft, aber ich beweg mich ja immer in Gegenden, in denen ich mich verständigen kann. Ist also bei weitem nicht so mutig.
Und ich finds super, wie du den Cleveland-Koarl auflaufen hast lassen. Das hat ihm mehr wie ghört! Ein Verhalten wie das seinige find ich sehr daneben. Umso passender find ich dagegen deine Integration. Es ist schön, sich auch in der Fremde wie daheim fühlen zu können.
@nikerl: dankeschööön! dir auch :)
@rudolfottokar: ja gell? hab bisher ganz vergessen, zu zeigen. arg.
@mathilda: ganz so weit her ist es mit meiner abenteuerlust leider noch nicht. z.b. ist bei mir in ländern, wo ich mich nicht verständigen kann, auch schluss. ich habe keine ahnung, wie die leut das machen. mein chinesisch ist zwar fürchterlich, aber immerhin reicht's für das notwendigste, und das macht schon einen großen unterschied. sonst tät ich mich das auch nicht trauen.
und was koarl betrifft: ich finds ja schad, dass ich ihn nicht fotografiert hab ... das war nämlich so ein richtiger amerikanischer "herr karl". nicht sehr sympathisch, fand ich.
Eventuell haben die Kasachen ihren Luftraum wieder manipuliert, aber bei mir kommt hier irgendwie eine gewisse Koketterie an. Ich glaub dir einfach nicht, dass dein Chinesisch fürchterlich ist. So!
Und ich glaub, die Definition von Abenteuerlust ist eine, die wir diskutieren müssen. Es ist in meinen Augen schon extrem beachtlich, sich mit 412 Zeichen Chinesisch nach China zu begeben (sofern ich mir das halbwegs gemerkt hab). Sich dann mit 1000+ Zeichen in touristisch nicht erschlossene Gebiete zu begeben, in denen seltsame Dialekte gesprochen werden, kommt mir vor, als wolle ich mit meinen rudimentären Französisch- und Lateinkenntnissen in Spanien durchkommen (sollte ich mich irren, hast du das mit der Analogie "Chinesisch-Europäisch" falsch erklärt :D :D). Versuch der Widerlegung ist willkommen :)
Der Text vergeht doch eh wie im Flug! Die Länge an Eintrag musst du mal schaffen, nach der ich nicht denke, "Ooch, schon aus?" :B
Zum Glück ist man ja bei deinen Reiseberichten hier auf das nahende Ende (des Berichtes! ;) vorbereitet, sobald das erste Bild auftaucht.
Was für ein Segen, dass die Große Mutter dir drei weise Omas schickt! Sonst hättest deine Suppe kalt essen müssen! ;)
Sieht wunderschön aus. So könnte China mir auch gefallen!
Guckstu mein Captcha: Sussi :) So, jetzt wähle ich noch eine Identität aus für heute, and then I'm outa here. ;))
Huch, ok, man kann mich falsch verstehen ;) Ich bin ja eine begeisterte Leserin, und ich find, zu lang gibts nicht (außer, man hat nichts zu erzählen, was bei Clemens ja definitiv nicht der Fall ist). Nur, wenn so viel Text da ist, dann kann man nicht alles kommentieren, was einem auffällt, sondern muss sich auf den einen oder anderen Aspekt beschränken. (Ich hoff, ich hab noch die Kurve gekriegt...)
@mathilda: nur keine sorge, ich versteh schon alles richtig :). allzu große bescheidenheit war noch nie einer meiner fehler; insoferne war da auch keinerlei koketterie enthalten - eher sogar übertreibung, denn wenn ich schreibe, "mein chinesisch" wäre fürchterlich, impliziert das immerhin, ich KÖNNTE chinesisch, was ich im jetzigen stadium noch nicht mit gutem gewissen behaupten kann. realistischerweise kann ich nach ende des jahres - mit ein bisschen glück - vielleicht schlecht chinesisch sprechen. momentan ist es aber wirklich erbärmlich.
bezüglich abenteuerlust: in guangxi sprechen sie zwar etwas, das mit mandarin soviel zu tun hat wie französisch mit deutsch - aber es beherrscht auch jeder mandarin - halt mit starkem akzent. insoferne konnte ich mich sehr wohl verständigen. völlig ohne verständigungsmöglichkeiten würde ich mich das sicher auch nicht trauen.
@toshi: *seufz* danke, das ist wirklich lieb :)). dabei hatte ich diesmal echt ein schlechtes gewissen ob meiner logorrhoe. und die gegend dort hätte dir sicher auch gefallen. der - zumindest in der stadt - omnipräsente lärm ist vielleicht nicht so deins, aber die landschaft und die natur, das kann schon was :).
Ein schlechtes Gewissen bezüglich Logorrhoe ist nur angezeigt, wenn man mit vielen Worten nix aussagt. Und ich befürchte, einer von uns muss an seiner Definition von falscher Bescheidenheit arbeiten, und in aller Bescheidenheit kommt mir vor, dass das eher nicht ich bin :D
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