Am 27. Maerz bin ich von Shanghai zu meiner Reise aufgebrochen. Ueber 2.600 Kilometer, sechs Provinzen, mindestens ebensoviele verschiedene Sprachen und Kulturkreise habe ich in 18 Tagen ausschliesslich untertags und im Zug zurueckgelegt. Neben allen drei verfuegbaren Zugklassen (Hard Seater, Soft Seater, Hard Sleeper) haben mich auch noch Busse (oeffentlich und privat), Fahrraeder, meine Fuesse, die U-Bahn, Taxis, Privatautos, Sessellifte, Motorraeder, Rikschas (motorisiert und fussgetreten) sowie Boote befoerdert. Ueber 700 Fotos habe ich verschossen, die unterschiedlichsten und faszinierendsten Leute kennengelernt, eine Unzahl an bekannten und weniger bekannten Sehenswuerdigkeiten gesehen und Orte besucht, von denen ich vorher vielleicht noch nicht einmal gehoert hatte.
Interessanterweise hatte die Reise dabei eine perfekte Dramaturgie: Von einem eher ruhigeren Anfang, an dem ich zeitweise schon befuerchtete, ich wuerde China schon zu gut kennen, um es noch aufregend zu finden, bis zum gestrigen absoluten Hoehepunkt nahmen Spannung und Intensitaet des Erlebten stetig zu. Nach dem See gestern waren meine persoenlichen Hoehepunkte sicher die trainierenden Moenche im Shaolin-Kloster, meine Privatfuehrung durch den Medizinmarkt von Bozhou und das gemeinsame Singen mit dem Rennfahrer Sky in einer Ralley-Bar in Lanzhou; aber jede einzelne meiner Destinationen hatte ihre ganz einzigartigen Erfahrungen fuer mich auf Lager, und ich beginne zu glauben, dass Reisen vielleicht das einzige ist, was niemals fad wird.
Zum etwas ruhigeren Abschluss war ich heute noch im Kumbum Kloster, 30 Kilometer suedlich von Xining. Es ist eines der sechs grossen tibetischen Kloster und Zentrum der Yellow Hat Sect des Buddhismus und besonders beruehmt fuer seine praechtigen Butter-Skulpturen (daher wohl auch der Name "Buddhismus" *bru-haha*), weswegen dort auch alles ein wenig ranzig riecht.
Jetzt bleibt mir nur noch, meine Sachen zu packen und morgen gegen Mittag in mein Flugzeug nach Shanghai zu steigen, bevor ich dann, wenn alles gut geht, schon uebermorgen fruehmorgens wieder in der Klasse sitzen und versuchen werde, das Versaeumte irgendwie nachzuholen und mich auf die Pruefungen vorzubereiten.
Wie erhofft, war diese Reise die vielleicht eindrucksvollste Erfahrung meines Lebens. Jetzt schauen wir halt mal, dass der Rest dagegen nicht abstinkt.
Ich wuensche jedenfalls frohe Ostern allerseits - Fotos kommen dann im Laufe der naechsten Tage!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
schön dass so schön war!
Komm gut heim.
freu mich schon auf die büderln;-)
man dankt! ]:)
Gratuliere, dass du dein Ziel ohne größere Schäden an dir oder deiner Umwelt erreicht hast und keine Feuerlöscher im Spiel waren *sfg* Danke für die zahlreichen, zeitnahen Berichten von deinen Erlebnissen.
Ich wünsche dir einen guten Rückflug und viel Erfolg beim Aufholen. Und ich hoffe, dass du die Eier gefunden hast, die der Osterhase versteckt hat, damit sie nicht als 1000jährige Eier enden ;)
Wahnsinn... Du bist ein irrer Spinner, weißt du das??? *GGG* - aber das macht nix... das bist einfach DU!!! ;-)
sag noch einmal, du bist feig oder so... oder zu wenig abenteuerlustig... weil ängstlich... bruahahahaha...
Angst kann man haben, man darf sie nur nicht das verhindern lassen, was man will.
Wunderbar, dass wir an deiner Reise teilhaben durften. Vielen Dank - und gratuliere! Jetzt kannst du die chinesischen Zeichen für "Erreicher des Ziels" zu deinem China-Namen hinzufügen. Als Titel.
Kommentar veröffentlichen